.

Mittwoch, 27. September 2017

Mt. Agung - Wird er ausbrechen?

+++++
Updates findet ihr in den Kommentaren.
+++++

In der Presse und vielen Reiseforen wird derzeit über den Mt. Agung geschrieben. Deshalb komme ich wohl nicht umhin, dieses Thema auch in meinem Blog anzusprechen (obwohl ich das eigentlich nicht wollte).

Der heilige Berg Balis, der Sitz der Götter, ist seit August äußerst aktiv, vor 10 Tagen ist die Warnstufe von III auf IV erhöht worden, vor ein paar Tagen wurde mit der Evakuierung der Menschen im Gefahrengebiet begonnen.


Mittlerweile sind 70.000 Personen evakuiert worden, gestern war der Präsident vor Ort, um sich eine Bild der Lage zu verschaffen und mit den Betroffenen und den Helfern zu sprechen.

Die Leute sind relativ ruhig, um den Vulkan herum werden allerdings ständig Zeremonien abgehalten, um die Götter zu beschwichtigen.

Ob der Vulkan ausbricht, ist nach wie vor fraglich. Einige meinen bereits, dass die größte Gefahr vorüber sei, aber das ist alles spekulativ. Niemand kann im Moment sagen, ob oder wann der Vulkan ausbrechen wird.

Es ist natürlich sehr schlimm und sehr traurig, dass die Leute gezwungen sind, ihre Häuser (und die Asche ihrer Ahnen) zu verlassen und im Ungewissen auszuharren. Die Situation in den provisorischen Unterkünften ist auch alles andere als rosig.

Es gibt, organisiert von einer Australierin, die auf Bali lebt und vor Ort alles in ihrer Macht stehende tut, eine Seite, auf der man spenden kann. Hier der Link zu dieser Seite. 

Ich selber bin noch die nächsten 2 Wochen in Sanur, also nicht im Gefahrenbereich. Habe aber, wie die Leute vom Katastrophenschutz geraten haben, genug Trinkwasser und Bargeld für 72 Stunden gehortet, denn falls es zur Eruption kommt, kann es vorübergehend zu Engpässen (bedingt u.a. durch Stromausfälle) kommen.

Allgemein wird darum gebeten, nicht in Panik zu verfallen. Flüge gehen planmäßig und weder Fluggesellschaften noch Reiseveranstalter zahlen bislang für Umbuchungen oder Rücktritte (es gibt wenige Ausnahmen für Australier, die eine entsprechende Police abgeschlossen haben, die vor der Erhöhung der Warnstufe auf IV datiert).

Außerdem ist alles in die Wege geleitet für einen Notfall-Flugplan ab und nach Lombok mit entsprechenden Fähr-Verbindungen nach Bali. Wollen wir hoffen, dass eine Umsetzung nicht nötig werden wird und falls doch, dass sie funktioniert ...


PS: Mt. Agung ist zuletzt 1963 ausgebrochen und es dauerte ein Jahr lang, bis dass er sich wieder beruhigte. Damals kamen fast 1500 Menschen ums Leben.




17 Kommentare:

  1. Mittlerweile ist die Zahl der Evakuierten auf ca. 100.000 angewachsen. Man hat auch damit begonnen, Haustiere aus dem Gefahrenbereich in Sicherheit zu bringen.

    AntwortenLöschen
  2. Es sind jetzt 130.000 evakuierte Menschen in den Schutzunterkünften und laut den Experten vor Ort ist der Vulkan nun in einer "kritischen Phase", zumal seit gestern auch aufsteigender Rauch zu sehen ist.

    AntwortenLöschen
  3. Vor-Ort-Informationen findet ihr auch auf dem Blog von Rio Helmi:

    http://ubudnowandthen.com/news-volcano-part-4/

    AntwortenLöschen
  4. Mitteilungen in der deutschen Presse (Handelsblatt), dass Bewohner aus 51 Dörfern wieder nach Hause dürfen, sind so nicht richtig: Hier handelt es sich um arme Menschen, die für kostenloses Essen und Schulunterricht für die Kinder aus Dörfern gekommen sind, die gar nicht in der Sperrzone liegen. Da die Camps aber aus allen Nähten platzen, wurden diese Leute aufgefordert in die relative Sicherheit ihrer Dörfer zurückzukehren. Die Alarmstufe ist und bleibt auf höchstem Niveau!

    AntwortenLöschen
  5. Die höchste Alarmstufe am Mt. Agung wurde gestern seitens der Behörden bis auf den 16. Oktober verlängert. Ursprünglich sollte sie "nur" bis zum 12. Oktober anhalten.

    AntwortenLöschen
  6. Ca. 150.000 Menschen harren nach wie vor in den Camps aus. Weitere 30.000 Balinesen haben bei ihren Verwandten Unterschlupf gefunden, die außerhalb der Gefahrenzone leben.

    AntwortenLöschen
  7. Der Nationale Notstand wurde gestern nochmals verlängert, er wird bis mindestens 26. Oktober gelten.

    AntwortenLöschen
  8. Heute wurde die Warnstufe für den Mt. Agung von IV auf III herabgesetzt. Der Sicherheitsradius wurde von 12 km auf 6 km reduziert.

    AntwortenLöschen
  9. Hi Dokbua,

    ich hatte ursprünglich eine Reise mit einigen Freunden für den 11.Nov geplant. Leider haben die Warnungen vom Mount Agung dazu geführt, dass wir nun umgeplant haben und einen weiteren FLug nach Vietnam gebucht haben....
    Wie würdest du die aktuelle Gefahrenlage beschreiben? Erdbene? Verzögerung der Abreise bei Ausbruch? Mangel an Wasser und Lebensmitteln bei Ausbruch?
    LG
    Kalle

    AntwortenLöschen
  10. Hallo, Kalle, wir waren ja in der "heißen" Phase vor Ort und haben in Sanur nichts gemerkt. Ansonsten: Vulkane sind unberechenbar und ich bin keine Expertin. Bei Ausbruch wird es sicherlich zu einer Verzögerung bei der Abreise kommen, da der Flughafen gesperrt sein wird. Die Airlines sorgen dann für eine Ersatzflugverbindung. Und der Notfallplan sagt, man solle Wasser und Geld für 72 Stunden horten.

    AntwortenLöschen
  11. Gestern spuckte Mt. Agung Dampf und Asche, eine sog. phreatische Eruption. Die Warnstufe bleibt jedoch auf III. Der Sicherheitsradius beträgt derzeit 7,5 km. Im Moment sind noch immer ca. 30.000 Menschen in Notunterkünften.

    AntwortenLöschen
  12. Am 21. November 2017 kam es erneut zu einer Eruption: Dieses Mal war die Aschewolke 3 km hoch. Es gab einen "roten Alarm". 28 Flüge wurden gestrichen.

    AntwortenLöschen
  13. Die Warnstufe wurde auf IV erhöht, das höchste Level, und wieder wurden mehr als 100.000 Menschen aus der Gefahrenzone rund um den Mt. Agung evakuiert. Tausende Urlauber sitzen fest, meist Australier, aber auch ca. 100 Deutsche, denn sowohl der Flughafen in Denpasar als auch der auf Lombok wurden geschlossen.

    AntwortenLöschen
  14. Am 27. November 2017 kam es am Mt. Agung zu einer Asche- und Dampferuption. Vorübergehend wurde der Flughafen in Denpasar geschlossen. Davon waren über 100.000 Touristen betroffen. Am 20. Dezember 2017 wurde Bali von offizieller Seite als "sicher" eingestuft, obwohl noch immer eine hohe Warnstufe gilt.

    AntwortenLöschen
  15. Auch im Februar 2018 gilt noch die Warnstufe IV, der Sicherheitsradium beträgt 4 km.

    AntwortenLöschen
  16. Am 29. Juni 2018 wurde der Flughafen auf Bali für mehrere Stunden geschlossen, da der Mount Agung Asche und Rauch spuckte.

    AntwortenLöschen
  17. Gestern spukte der Mt. Agung mal wieder Lava und Steine. Der Flughafen wurde kurzzeitig geschlossen, das war beim letzten "Grummeln" vor ca. 2 Wochen nicht der Fall. Wir überlegen jetzt ernsthaft, ob wir diesen Sommer nach Bali fahren, denn die düstere Stimmung von vor 2 Jahren wollen wir nicht noch einmal erleben ...

    AntwortenLöschen