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Sonntag, 9. September 2018

Tegalalang: Reisterrassen bei Ubud

Wie berichtet, sind wir auf dem Weg nach Ubud zum Tegenungan-Wasserfall und zu den Tegalalang-Reisterrassen gefahren.

In Bali wird Reis seit über 2000 Jahren in mühevoller Handarbeit angebaut, und die Reisterrassen und -felder der Insel sind in ihren unterschiedlichen Grüntönen wunderschön anzusehen.



Reis wird als Gabe der Götter betrachtet und das Subak-System, das die durch die Dorfbewohner gemeinsam demokratisch geregelte Bewässerung der Reisfelder bestimmt, ist Teil der Tempelkultur. Es wurde 2012 zum Unesco-Weltnaturerbe erklärt, denn es verkörpert die Tri Hita Karana-Philosophie, das harmonische Zusammenspiel der Welt der Götter, der Menschen und der Natur. Die landwirtschaftliche Kollektive, die je nach Anbaugebiet aus 50 bis 400 Reisbauern besteht, achtet darauf, dass religiöse, traditionelle und Aspekte der Umwelt mit den Bedürfnissen der Menschen in Einklang sind. Die Subak wacht über die sinnvolle und gerechte Zuteilung des Wassers, die über ein ausgeklügeltes System aus kunstvoll angelegten Wasserkanälen und Schleusen funktioniert, und regelt Neubau- und Unterhaltsmaßnahmen des Kanalsystems. Es gibt 3 bis 4 Ernten im Jahr und auf einem Reisfeld können sich gleichzeitig Pflanzen in den unterschiedlichsten Stadien des Reifungsprozesses befinden.

Die Balinesen bezeichnen die Reisterrassen auch als "grüne Himmelsleitern der Götter".


Die Götter haben sich allerdings aus Tegalalang verabschiedet, seit die Touristen dort in Horden einfallen. Bis auf zwei: den Gott des Geldes und den des Konsums. Am Ortseingang gibt es Parkplätze und ein Kassenhäuschen. Der Eintritt kostet 10.000 IDR. Rechts und links der Straße, die an den Terrassen vorbei führt, gibt es jede Menge Souvenirläden, die alle das gleiche Sortiment im Angebot haben, und Restaurants. Von den Restaurants aus starten die Treppen nach unten, die belagert werden von Kindern, die ziemlich aufdringlich versuchen, Postkartenhefte zu verkaufen.

Durch die Felder führt ein "Trekking"-Pfad, der gleich 2 Riesenschaukeln zu bieten hat, die von johlenden Touristen auch fleißig benutzt werden. Hinzu kommt ein "Vogelnest" als Kulisse für ein Foto und an manchen Tage bietet sich auch die Gelegenheit, gegen eine Spende von einem Reisbauern eine Sichel und Tragekörbe auszuleihen, damit das Erinnerungsfoto noch origineller wird. Unterwegs werden dann noch 2 x kleine Geldbeträge als eine Art Wegezoll eingefordert.

Nach unserem Spaziergang haben wir in einem der Restaurants an der Straße 2 Dosen Coke und eine Portion Saté bestellt, Kostenpunkt: 120.000 IDR.


Eine schönere Alternative zu Tegalalang, weil weniger überlaufen, da schwerer zu erreichen, sollen die Reisterrassen in Jatiluwih sein, diese kenne ich allerdings nicht aus eigener Erfahrung. Das dortige Subak-System gehört übrigens zu dem von der Unesco ausgezeichneten.

Immer mehr Reisfelder auf Bali müssen für neue Hotelbauten Platz machen, längst schon ist die Insel in Sachen Reis nicht mehr Selbstversorger, er muss aus dem Ausland (Thailand und China) zugekauft werden. Der Tourismus gehört nun mal zu den Haupteinnahmequellen der Insel und die ehemaligen Reisbauern finden, wenn sie Glück (?) haben, neue Arbeit in einem der neuen Hotels.

PS: Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass auch ich ein Tourist bin und damit Teil des Problems.




2 Kommentare:

  1. Ein freundliches Hallo aus Bali,
    ja Jatiluwih ist sehr schön und beeindruckend. Lohnt sich auf jeden Fall.
    Ich stimme Dir zu das Balis Reisfelder zu Gunsten von Hotels rapide schrumpfen. In einer Geschwindigkeit das mir manchmal schwindelig wird.
    Vor kurzem habe ich aber gehört, das ab sofort keine Reisfelder mehr in Bauland umfunktioniert werden dürfen. Ich hoffe...
    Sonnige Grüsse nach Thailand,
    Cornelia

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  2. Hallo, Cornelia, wir sind schon in der Planung für den nächsten Aufenthalt - voraussichtlich im August! *freu*

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