Nach unsem Besuch auf der Schmetterlingsfarm ging es weiter zu den Reisterrassen in Jatiluwih.
In Bali wird Reis seit über 2000 Jahren in mühevoller Handarbeit
angebaut, und die Reisterrassen und -felder der Insel sind in ihren
unterschiedlichen Grüntönen wunderschön anzusehen.
Die Balinesen bezeichnen die Reisterrassen auch als "grüne Himmelsleitern der Götter".
Reis wird als Gabe der Götter betrachtet und das Subak-System, das die
durch die Dorfbewohner gemeinsam demokratisch geregelte Bewässerung der
Reisfelder bestimmt, ist Teil der Tempelkultur. Es wurde 2012 zum Unesco-Weltnaturerbe
erklärt, denn es verkörpert die Tri Hita Karana-Philosophie, das
harmonische Zusammenspiel der Welt der Götter, der Menschen und der
Natur. Die landwirtschaftliche Kollektive, die je nach Anbaugebiet aus
50 bis
400 Reisbauern besteht, achtet darauf, dass religiöse, traditionelle und
Aspekte der Umwelt mit den Bedürfnissen der Menschen in Einklang sind.
Die Subak wacht über die sinnvolle und gerechte Zuteilung des Wassers,
die über ein ausgeklügeltes System aus kunstvoll angelegten
Wasserkanälen und Schleusen funktioniert, und regelt Neubau- und
Unterhaltsmaßnahmen des Kanalsystems. Es gibt 3 bis 4 Ernten im Jahr und
auf einem Reisfeld können sich gleichzeitig Pflanzen in den
unterschiedlichsten Stadien des Reifungsprozesses befinden.
In Jatiluwah beträgt (Stand Juli 2023) der Eintrittspreis zu den Reisterrassen 40.000
IDR pP, es kommen noch 5.000 IDR für das Parken hinzu, wobei es keine
ausgewiesenen Parkplätze gibt, außer welche, die zu Unterkünften oder
Restaurants gehören, unser Fahrer suchte sich einfach einen Platz am
Straßenrand.
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Im Hintergrund ist der wolkenverhangene Gunung Batukaru zu sehen, ein inaktiver Vulkan. Er ist mit 2.276 m der zweithöchste Berg Balis.
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Es
gibt sechs Trekkingpfade, der kürzeste ist 1,5 km, der längste für
Fußgänger 3,1 km, der sechste Pfad ist für Fahrradfahrer, dieser ist 5,5
km lang. Fahrräder und E-Bikes kann man sich übrigens vor Ort
ausleihen. Wir entschieden uns für den kürzesten Pfad und brauchten ca.
40 Minuten. Großteils sind die Pfade gepflastert oder betoniert, teilweise muss man auch Stufen hoch- und runtersteigen.
Je nachdem für welchen der Pfade man sich entscheidet, kommt man unterwegs an einigen kleinen Tempeln vorbei, es gibt eine Menge kleiner Ställe und auf der von uns gewählten Strecke passierten wir zwei
Cafés und mehrere Verkaufsstände für Knabbersachen und Getränke.
Die Anzahl der Touristen, die während unseres Besuchs in den
Feldern unterwegs waren, war überschaubar. Das Areal ist mit seinen
insgesamt 600 ha halt sehr groß, sodass man nicht so schnell das Gefühl
bekommt, es sei überlaufen. Von diesen 600 ha sind 300 ha als Reisfelder
durch die Regierung geschützt worden, 100 ha außerhalb dieser
geschützten Zone dürfen für den Tourismus erschlossen werden, d.h. mit
Hotels, Restaurants und Souvenirläden bebaut werden, die restliche
Fläche wird für Plantagen genutzt.
Die Felder werden bewirtschaftet (anders als in Tegalalang, dort ist das Ganze nur noch eine Show für die Touristenhorden) und laut unserem Fahrer, verdienen die Reisbauern gutes Geld damit.
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Reisanbau ist harte Arbeit.
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Der Dünger für die Felder wird mitten drin produziert.
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Nach
unserem Spaziergang kehrten wir noch in einem der entlang der
Hauptstraße gelegenen Restaurants ein, es gab balinesisches Hühnchen mit Reis und Cap Cay mit Huhn sowie 2 Cokes für insges. 143.000 IDR. Danach machten wir uns auf den
Heimweg.
Kurz nach 17 Uhr waren wir wieder in unserer Unterkunft.
Für die Tour zahlten wir 800.000 IDR. Den schönen, abwechslungsreichen Tag ließen wir mit einem Abendessen am
Strand ausklingen.
PS:
Immer mehr Reisfelder auf Bali müssen für neue Hotelbauten
Platz machen, längst schon ist die Insel in Sachen Reis nicht mehr
Selbstversorger, er muss aus dem Ausland (Thailand und China) zugekauft
werden. Der Tourismus gehört nun mal zu den Haupteinnahmequellen der
Insel und die ehemaligen Reisbauern finden, wenn sie Glück (?) haben,
neue Arbeit in einem der neuen Hotels.
PPS:
Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass auch ich ein Tourist bin und damit Teil des Problems.